Die „Königliche Kunst“, wie die Freimaurerei auch genannt wird, bedarf wie jede andere Kunstfertigkeit auch der steten und regelmässigen Übung.
Die Mitglieder der Loge Aurora Humanitatis treffen sich regelmässig jeden Montag-Abend zu den Arbeiten. Die Loge arbeitet wie die anderen Zürcher Logen von Ende September bis Ende Juni. In den Sommermonaten wird eine Pause eingeschaltet. Auf freiwilliger Basis treffen sich einige Brüder auch in der Sommerpause zu einem gemütlichen Zusammensitzen.
Ein aufgenommener Bruder tut also gut daran, sich den Montag-Abend für die Loge freizuhalten. Bei der Aufnahme verspricht jeder Neophyt, sich nur in begründeten Fällen der Loge und deren Arbeiten fern zu halten. Es wird also erwartet, dass man dieses Versprechen auch einlöst, durch regelmässigen Logenbesuch.
Die Tempelarbeiten, bei unserer Loge jeweils Ende Monat im Programm, haben einen besonderen Stellenwert. Der Tempel wird von unserem Zeremonienmeister dem Anlass entsprechend eingerichtet und ausgestattet. Die wichtigen Arbeiten sind dabei die Johannisfeiern, oft verbunden mit Aufnahmen neuer Kandidaten oder Einsetzung neuer Beamten, Ende Juni und Mitte Dezember. Sie heissen Johannisfeiern, weil sie in der Nähe der Jahrestage von Johannes dem Täufer (24. Juni) und Johannes dem Evangelisten (27. Dezember), den Schutzpatronen der Steinmetzen und der ihnen angeschlossenen Bruderschaften der blauen Maurerei, stehen.
Weitere Tempelarbeiten sind die Aufnahme der Kandidaten, die Beförderung der Lehrlinge zum Gesellen und die Erhebung derselben zum Meister. Dazwischen werden auch Werklehren im Tempel abgehalten. Zu den Tempelarbeiten erscheinen wir in schwarzem/dunklem Anzug und silbergrauer Kravatte. Die Brüder Lehrlinge, Gesellen und Meister tragen zudem die Insignien ihres Grades und unserer Loge.
Diese halten wir an den übrigen Montagabenden ab. Auch hier hat jeder Bruder möglichst regelmässig zu erscheinen. Die interessanten Baurisse (Vorträge der Brüder) und die anschliessenden Diskussionen haben schon manchem von uns ein AHA-Erlebnis beschert oder ihn zu weiterem Nachdenken motiviert. Wir lernen uns an diesen Diskussionen auch gegenseitig besser kennen und schätzen. Die Konferenzen halten wir in Strassenkleidung ab.
Die Brüder Lehrlinge und die Brüder Gesellen besuchen jeweils am ersten Montag im Monat die Instruktionen ihres Grades, begleitet durch die Brüder Paten und interessierte Meister.
Die Teilnahme an den Arbeiten, egal ob Konferenz oder Tempelarbeit, gibt dem Bruder viel mit auf den Weg. Gerade die Selbsterkenntnis wird mittels Symbolen und Ritualen unterstützt und gibt Kraft und Vertrauen für den Einzelnen. Er wird dabei sein eigenes „Freimaurerische Geheimnis“ erleben und mit sich nehmen können. Die Arbeit an sich selbst steht stets im Zentrum unserer Anstrengungen.