Die Wurzeln der Freimaurerei I
Die Legenden der Königlichen Kunst
Als erster Beitrag zu den Wurzeln der freimaurerei befasst sich der
Autor mit den zum Teil phantastischen Legenden über die Ursprünge. In
späteren Nummern wird die Entwicklung der Freimaurerei aus dem Bauhandwerk
dargestellt und aus welchen Quellen die Rituale und Symbole stammen.
Roland Müller, Loge Catena Humanitatis in Zürich (Schweizer
Freimaurer-Rundschau: März 2005)
«Wie alle grossen geistigen Bewegungen der Menschheit ist auch die
Entstehung der Freimaurerei das Ergebnis eines Synkretismus, eines
Zusammenfliessens wirtschaftlicher, politischer und ideologischer
Triebkräfte, die sich in einer gewissen historischen Situation zu einer
mächtigen, tragfähigen geistigen Bewegung vereinigten», so formulierte
Gustav R. Kuéss (4) den Ursprung der Freimaurerei.
Die alten Legenden der Königlichen Kunst
James Anderson, der Autor des «Konstitutionenbuchs» (1723), und erster
Geschichtsschreiber der Freimaurerei, führt ihre Entstehung auf Adam zurück.
Sein Überschwang wurde von William Preston aus Edinburgh noch weitgehend
übertroffen: Er verbindet die Anfänge der Freimaurerei in seinem im Jahre
1772 erschienenen Buch «llustrations of Freemasonry» mit der Erschaffung der
Welt.
Die Siegespalme aber gebührt ohne Zweifel dem Theologen und bekannten
Schriftsteller Reverend George Oliver. In seinem Buch «The Antiquities of
Freemasonry » , das 1823 in London veröffentlicht wurde, behauptete er allen
Ernstes, die Freimaurerei sei noch «vor der Erschaffung der Welt auf einem
viel älteren Planeten entstanden» (v. Bokor, 10-11; etwas anders Lennhoff,
25; Lennhoff/Posner, Sp. 1153; Mellor, 22).
Eine Liste von möglichen Abstammungen der Freimaurer findet sich bereits
in Kenneth R. H. Mackenzies «Royal Masonic Cyclopaedia» (1877). In einer
historischen Recherche,welche ein französischer Freimaurer in 206 Büchern
unternommen und 1909 publiziert hat, werden zahlreiche weitere Vorläufer der
Freimaurerei genannt (Mellor, 22-24; Binder, 18- 21). 15 Autoren «verfolgen
den Ursprung der Freimaurerei bis in die Genesis zurück, indem sie bereits
im irdischen Paradies eine Loge entdecken». Sogar Gottvater selbst ( Binder,
395) wird zum Gründer des Bundes. Oder dann war es Zeus ( v. Bokor, 11) oder
Zoroaster.
Hermann und Georg Schreiber (198) erwähnen eine Behauptung, dass das
Feigenblatt von Adam «eine vorausgeahnte Maurerschürze» gewesen sei.
Um 1400: Die «gotischen Konstitutionen»
Der Historiker und Universitätsprofessor Dieter A. Binder spricht in
seinem Vorwort zu dem von ihm neu herausgegebenen «Internationalen
Freimaurer- Lexikon» von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (2000, 17)
bezüglich der Schilderungen von James Anderson explizit von
«Geschichtsklitterung». L e n n h o ff/Posner (Sp. 595) sind versöhnlicher:
«Hier spricht Gutgläubigkeit, Tradition und ein Bestreben, die geliebte
Kunst durch ein bis an die Grenzen der Menschheit reichendes Alter besonders
ehrwürdig zu gestalten, aus den altehrwürdigen Bauhüttenakten».
Pastor Anderson zeichnete die Entstehungslinie der Freimaurerei als
Überlieferung der Kenntnisse der Geometrie, der Baukunst und anderer
nützlicher Künste: «Adam, unser Urvater, geschaffen nach dem Bilde Gottes,
des‚ great Architect of the Universe’, muss die Freien Künste, insbesondere
die Geometrie, in seinem Herzen eingeschrieben gehabt haben».
Seine ersten Nachkommen waren Kain und Seth. Es folgten Noah mit seinen
drei Söhnen und Nimrod in Assyrien. Ein Enkel Noahs brachte die «Königliche
Kunst» – der Begr i ff stammt wohl von Anderson – nach Ägypten.
Da Gott Moses auf dem Berg Sinai das Modell des Tabernakels gezeigt hatte
(2. Moses 25-27, 35- 38), wurde dieser der erste «General Master- Mason »
und «Grand Master», der die Israeliten oft zu einer «gerechten und
allgemeinen Loge» zusammenrief. Unter den beiden Grossmeistern König Salomon
und König Hiram erbaute der begnadete «Master of Work » Hiram Abif den
«Temple of the True God». Nach seiner Errichtung zerstreuten sich die
kundigen Bauleute und verbreiteten diese «liberal art» auf der ganzen Welt.
Zu den grossen Meister-Maurern zählten Nebukadnezar und Zerubbabel (der
die Israeliten aus der babylonischen Gefangenschaft nach Jerusalem
zurückbrachte), P y t h agoras und Euklid, hernach König Ptolemäus von Ägy
pten und Kaiser Augustus in Rom.
Die Römer «vermittelten gr o s s z ü gig ihr Können an die nördlichen und
westlichen Teile Europas, die vor der römischen Eroberung barbarisch gelebt
hat t e n » .
Regius-Poem und Cooke-Manuskript
Anderson stützte sich vermutlich in seinen historischen Versuchen auf die
beiden Konstitutionsmanuskripte oder «alten Ordnungen» der englischen
Bauleute, die aus der Zeit um 1400 erhalten sind.
Die gemeinsame Grundlage für das Regius- und das Cooke-Manuskript (Text
bei Peuckert, 580-588; auch auf dem Internet) könnte ein «Book of Charges»
gewesen sein. Es wird von Douglas Knoop und Gwilym P. Jones ( 50- 51, 78-80;
vgl. 75, 291) auf etwa 1360 datiert. Es ist die älteste schriftliche Fassung
der «Gewohnheiten».
In ihm findet sich dreierlei:
- eine Geschichte (die Legende)
- Anordnungen (regulations) und
- die Verschwiegenheitspflicht (für gewerbliche und technische
Geheimnisse).
Als Quellen dafür dienten einerseits die Bibel selbst, der Chronist
Flavius Josephus («Jewish Antiquities » , 93 n. Chr.) und hebräische
apokryphe Bücher, andererseits Isidor von Sevilla (um 600) und Beda Ve n e r
abilis (um 700) und drittens einige Schriften aus dem 12. Jahrhundert.
1583-1725: Fast hundert weitere Manuskripte
Das nächste erhaltene Manuskript datiert von 1583 («Grand Lodge Ms. Nr. 1
» , basierend auf einem Urtext um 1550). Die Urform des William-
Watson-Manuskripts von 1681/87 soll um 1520 vorliegen (Knoop/Jones, 76,
146), diejenige des Tew-Manuskripts vielleicht noch früher, um 1500 ( 78,
81), diejenige des Levander- York-Manuskripts um 1550 (86, 156). Die
Urformen von Sloane-Katechismus und -Konstitution, Harleian- und
Roberts-Konstitutionen entstanden um 1650.
Insgesamt sind fast hundert Manuskripte erhalten, in denen die Legenden
und Vorschriften mannigfach abgewandelt wurden (Knoop/Jones, 65- 90). Diese
Berufung auf den «uralten Ursprung, auf das Altertum und auf Vorläufer der
Kunst in früheren Jahrhunderten», wird von Hermann und Georg Schreiber
(201-202) psychologisch gedeutet: «Der Zug ist durchaus verständlich:
Innerhalb der feudalen Gesellschaft, in der die Herkunft schon einen Rang
bedeutete, suchten natürlich auch die bürgerlichen Handwerker und ihre
Arbeiter sich ein Ansehen und ihrem Berufsstand eine ‚Ehre’ zu geben, indem
sie mangels eigener Ahnen von Stand die Vorläufer des Handwerks beschworen».
Hiram und Royal Arch: bereits um 1650?
Die Hirams-Legende ist unterschiedlich beschrieben bei Heinz-Günter
Deiters (133-136), Jan K. Lagutt (48-65), Hans Biedermann (68-74),
Baigent/Leigh (209-220) und Dieter A. Binder (343-369).
Die zwei frühesten Hinweise datieren von 1726, wobei beim einen stat t
von Hiram von Noah die Rede ist (Knoop/Jones, 93-94; 239, 290, 294, 298,
335). Die erste Beschreibung findet sich in Samuel Prichards
«Verräterschrift » von 1730. Biblische Motive könnten als Anregung dazu
gedient haben (1. Mose 9, 21-27; 2. Kön. 4, 34- 35). L agutt (49)
präzisiert: «Sicher ist die Legende nicht jüdischen Ursprungs. Die Sagenwelt
der Juden kennt die Tempellegende nicht».
Gemäss Knoop/Jones (290) könnte die Legende bereits um 1650 entstanden
sein. Während Lagutt (42) behauptet, die mittelalterliche französische
Werkmaurerei, insbesondere die Compag n o n n age, habe die Hirams- Legende
bereits gekannt, vermuten Knoop/Jones (57-58), die Compagnonnage habe die
Legende erst von der modernen Freimaurerei übernommen. Ebenso fraglich ist
die Behauptung von Lagutt (42, 49), die Hirams-Legende sei innerhalb der
schottischen Werkmaurerei gepflegt worden. Franz Carl Endres hält die
Hirams-Legende für «ein reines Phantasiegebilde»; sie sei erst im 18.
Jahrhundert in das Ritual hineingekommen, enthalte nur Unsinn und sei
«symbolisch völlig wertlos» (92). Eine neuere Form der Hirams-Legende bot
1851 der französische Schriftsteller Gérard de Nerval. Nochmals eine andere
Form gibt es in der Mark- Maurerei. Eine ähnliche Legende bildete sich um
die so genannte Lehrlingssäule (Prentice Pillar) in der Rosslyn-Kapelle
(erbaut von 1446- 1480), nur dass es sich um einen getöteten Lehrling
handelt, nicht um einen Meister (Lennhoff / P o s n e r, Sp. 1239;
Baigenth/Leigh, 190- 191). Das erste Dokument darüber stammt aus dem Jahre
1774.
Knoop/Jones (290-291, 298, 304) halten es für möglich, dass das
esoterische Wissen des Royal Arch ebenfalls um 1650 entstanden sein könnte.
Das Ritual wurde aber erst 1743/44 praktiziert, und ein Hinweis auf die
Legende findet sich erstmals 1756. Legenden bilden das Rückgr at der
Menschheit. Daher gibt es auch in unseren Tagen erneut wuchernde
Legendenbildungen. In Ihrem Werk «Uriels Auftrag» (473) fassen die bekannten
freimaurerischen Historiker Christopher Knight und Robert Lomas zusammen,
was sie in ihrem früheren Buch «The Hiram Key» (1996; dt.: «Unter den
Tempeln Jerusalems», 1997) über ihre Entdeckungen berichteten:
«In jenem Buch legten wir dar, wie wir zu der Ansicht gelangt waren, dass
die Freimaurerei die letzte Bastion einer alten Lehre darstellt, die bis zur
Zeit von Jesus und Jakobus in der Jerusalemer Urgemeinde zurückverfolgt
werden konnte. Diese Rituale waren im Mittelalter vom Orden der Tempelritter
wiederentdeckt und von ihnen nach Schottland gebracht worden, wo der Orden
im 14. und 15. Jahrhundert in die Freimaurerei umgewandelt wurde».
Es konnte nicht ausbleiben, dass auch die vielen Erzählungen um den
Heiligen Gral mit der Freimaurerei in Verbindung gebracht wurden. Das
geschah allerdings erst verhältnismässig spät durch Karl Landgraf von
Hessen-Kassel (1818) und den französischen Historiker Henri Martin (1834),
«wobei nicht nur der Erlösungsgedanke, sondern auch die zum Liebesmahle
versammelte Bruderschaft das Vergleichsmoment ab gibt» (Lennhoff / P o s n e
r, Sp. 630).
Mysterien und Kulte
Auffallend bei Andersons Chronik ist das Fehlen jeglicher Hinweise auf
Mysterien- oder Geheimbünde und -kulte sowie philosophische oder religiöse
Strömungen. Laut Knoop/Jones (5-8; 214-342) war die moderne Freimaurerei am
Anfang kein Mysterienbund. Auch Lennhoff/Posner (Sp. 562) betonen: «Die
gesamte Symbolik der damaligen Logen verharrte vollkommen in der alten
Steinmetztradition». Darum wird in England die (blaue) Freimaurerei heute
noch als «Craft» bezeichnet. Ganz dezidiert sprechen sich diese Autoren (Sp.
1086) gegen die Initiation und die Anknüpfung an antike Mysterien aus:
Dennoch ist noch 1974 in einer offiziellen Schrift aus dem Bauhütten- Ve
r l ag in Hamburg («Die Entwicklung der Freimaurerei»“) zu lesen: « Als
Mysterienbund geht die Freimaurerei auf Vorläufer zurück, die wir hier
erwähnen müssen, auch wenn Zusammenhänge direkt nicht nachzuweisen sind».
Das sind:
- Der Kult der Brahmanen
- Die Osiris-Legende, die ägyptischen Mysterien und weitere Kulte
- Die Eleusinischen Mysterien
- Der Bund der Pythagoreer
- Der Mysterienkult der Essene
- Der Mithras-Kult
- Die Kabbala
- Die Gnosis
- Druiden und Barden.
Der Anthropologe Prof. Hans Biedermann (154-163; 182-193) geht in seinen
«Bausteinen zu einer Kultur- und Geistesgeschichte des Freimaurertums» bis
zu den Initiationen der Eiszeitmenschen und der A l t ä gypter zurück.
Höhepunkt resp. wissenschaftlicher Tiefpunkt seiner Ausführungen ist die
Erwähnung der «Gruppensex-Nacktrituale» der Barbelo-Gnostiker (190). Charles
v. Bokor (11-12) erwähnt neben den Priestern des Isis- und Osiriskultes, dem
Mithras-Kult und den Essenern noch «die geheime Dreieinheit des alten
China».
Eugen Lennhoff meinte bereits 1931 (29): «Es gibt wohl keinen dieser
Symbolbünde, der nicht mit der Freimaurerei in Zusammenhang gebracht worden
wäre: Die Priester des Isis- und Osiriskultes im alten Ägypten, die
Eleusinischen Mysterien …, der persische Mithras-Kult mit seinen sieben
Graden …, die Pythagoräer, die jüdische Sekte der Essener, die Culdeer des
6. Jahrhunderts [eher: um 800], sie alle wurden als die wahren Vorgänger der
Freimaurerei bezeichnet».
Lennhoff/Posner (Sp. 600; ähnl. 1147) erwähnen weiter die Essäer
(Essener?), die Kultverbände der Assyrer, die Magi und die Chaldäer, die
Stonehengepriester, die Maya und die «Kulte primitiver V ö l k e r s c h a f
t e n » . Fakten zu den Mysterien liefert der Zürcher Altphilologe Walter
Burkert ( 44): «Bei den ägyptischen Mysterien handelt sich um Feste, die öff
e n t l i c h waren; geheim blieben einzig die Rituale der Priester-Kaste».
Die griechischen Mysterien waren nicht so elitär, sondern volkstümlich.
Überall durften auch Frauen und Kinder mitmachen. Es waren Feste, an denen
das «Geheimnis» mitgeteilt wurde. Man kann sagen, es ging dabei um die
Verwandlung, um das «Stirb und Werde». Daher vergleicht Burkert die
Mysterien mit Psychotherapie (25, vgl. 95f). Ihr letztes Ziel ist ab e r
nicht «Rettung» aus Angst und Not, sondern «Seligkeit», und diese bezieht
sich auf eine Existenz nach dem Tode. Wer die Mysterien gesehen hat , dem
ist ein besseres Dasein im Jenseits garantiert.
Bibel, Mystik und Alchemie
Der französische Rechtsanwalt Alec Mellor behauptet (387): «Die
Freimaurerei wurde schon in den blauen Graden mit der Geschichte des
jüdischen Volkes als Hintergrunddekoration geschmückt». Und: «Bei
Betrachtung der englischen Hochgrade fällt auf, dass sie sich immer wieder
an die Bibel klammern, um die Freimaurerei zu rechtfertigen». Oberste
Leitlinie der «Grossen Landesloge der Freimaurer von Deutschland» ist heute
noch die Nachfo l g e des «Obermeisters» Jesus Christus.
Paul Naudon (24-25) ergänzt die geistigen Strömungen, wie Philosophie und
Kabbala, durch zwei weitere:
- Der Hermetismus stammte von den Neupythagoreern und den
Neuplatonikern aus Alexandrien.
- Die Alchemie stammte ebenfalls aus Alexandrien und wurde von Byzanz
und später den Arabern weiterentwickelt.
Der Innsbrucker Geschichtsprofessor Helmut Reinalter (10) schreibt:
«Inwieweit für die Freimaurer die europäische Form der Mystik im
Neuplatonismus bestimmend wurde, ist ungeklärt. Es könnten zumindest
einzelne Elemente in die Freimaurerei und insbesondere in die Hochgrade
eingeflossen sein.Auch Mystik als Erfahrung und als starke Quelle
menschlicher Kraft zeigt masonische Verbindungen auf».
Kontinuität oder nicht?
Ausgerechnet im Jahr 2000 stehen in zwei neuen Publikationen über die
Freimaurer – und zwar beide von Freimaurern – entgegengesetzte Behauptungen.
Reinalter meint: «Die Mysterienbünde können nur mit grösstem Vorbehalt als
mögliche esoterische Wurzeln angesehen werden. Mit wissenschaftlicher
Gewissheit lassen sich solche Entwicklungslinien nur schwer f e s tmachen.
Als wesentlich konkretere Vorstufen der modernen Freimaurerei findet man in
der Literatur auch öfters die beruflichen Zusammenschlüsse der Handwerker
und der Ritterorden, wie z. B. den Malteserorden und den Templerorden. Eine
weitere These geht von der älteren Rosenkreuzer- Bruderschaft als Ursprung
der Freimaurerei aus» (10-11).
Bereits 1932 schrieben Lennhoff/Posner (Sp. 1081, vgl. 451): «Historisch
gesehen wissen wir soviel, dass eine ideelle, formale Linie der Geheimbünde
von den Kultverbänden der Babylonier, Ägypter, Inder, Perser, Griechen,
Römer zu den Gemeinden der hellenistischen und frühchristlichen Zeit geht,
weiter zu den christlichen Bünden des Mittelalters (Ritter- und
Mönchsorden,Werkbruderschaften) und endlich zu den Symbolgesellschaften der
neueren Zeit, zu den Rosenkreuzern und Freimaurern, dass aber von einer
stammbaumartigen Ve r flechtung der Freimaurerei mit den alten Kultverbänden
nicht die Rede sein kann».
Der phantasievolle Psychosynthetiker Luigi Ranieri dagegen meint: « Die
Freimaurerei als initiatische Schule hat sehr weit zurück weisende Wurzeln.
Um diese zu finden, muss man weit hinter die dokumentierten Spuren
zurückgehen Man muss in einem langen Aufstieg bis zu den faszinierenden
Gefilden der Mythen und Legenden gelangen, die sich mit den Mysterien in das
Gesamt der Riten und der Symbolik einfügen und mit ihnen ein fortlaufendes
Band bilden. Wo auch immer ein Tempel entdeckt wurde, können wir sicher
sein, dass in fernen Zeiten von ihm etwas ausgi n g , das sich in die
Tradition der Freimaurer einfügt» (16-17).
(Fortsetzung in der April-Nummer)