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Grossloge ALPINA vergibt Preis an Dr. Beat Richner für sein humanitäres Werk
Dr.med. Alfred Löhrer, Präsident Stiftung Kinderspitäler Kantha Bopha (Schweizer Freimaurer-Rundschau:
August/September 2010)
Die Schweizerische Grossloge unterstützt
alle zwei Jahre, anlässlich der Grosslogentagung mit
dieser Vergabung einen Empfänger
der sich für ein humanitäres Projekt nachhaltig
einsetzt und so einem der Grundgedanken
der Freimaurerei nachlebt. Die
Abgeordnetenversammlung hat schon 2009
auf Antrag des Direktorium und des Grossbeamtenkollegiums
beschlossen dieses Mal
das Lebenswerk des Schweizerischen Kinderarztes
Dr. Beat Richner zu unterstützen.
Der Betragwurde zu diesem Zweck auf CHF
50'000.00 aufgestockt, da die Rückstellungen
der Grossloge aus den Logengaben der
einzelnen Logen einen hohen Standaufwies
und dieses Projekt die uneingeschränkte
Unterstützung der Logen fand. Die Logengaben
die jeweils vorgängig den Abgeordnetenversammlungen
an die Grossloge
übergeben werden, speisen einen Fond, der
diese Vergabungen alle 2 Jahre möglich
macht. Da Dr. Richner nur zweimal im Jahr
kurz in die Schweiz kommt, wurde ihm der
Check feierlich anlässlich einer Zusammenkunft
mit dem Direktoriumam12.Mai 2010
in Zürich übergeben (siehe Foto). Bei dieser
Gelegenheit konnten wir uns von Dr. Richner
aus erster Hand über seine Tätigkeit zum
Wohle der Kinder Kambodschas orientieren.
Er hat sich über unsere finanzielle Unterstützung
sehr gefreut und dankt allen Brüdern
der Schweizerischen Grossloge ganz
herzlich. Nachstehend hat der Präsident der
Stiftung Kinderspitäler Kantha Bophafür die
Alpina einen kurzen Bericht über die Situation
dieses grossen humanitären Werkes
verfasst. Diese Stiftung ist hiermit auch allen
Brüdern weiterhin herzlich empfohlen.
«Dank den Spenden aus der Schweiz sowie
den Beiträgen der Eidgenossenschaft und
der kambodschanischen Regierung war
unter der Leitung von Beat Richner im Jahre
2009 wiederum eine eindrückliche medizinische
Bilanz zugunsten der kranken Kinder
Kambodschas möglich. Es wurden 84‘000
schwer kranke Kinder hospitalisiert (hauptsächlich
mit Tuberkulose, Denguefieber,
andern Infektionskrankheiten und Unfällen).
In den Polykliniken fanden 740‘000
Konsultationen statt (ambulante Therapiemöglichkeit,
Verlaufskontrollen bei Tuberkulose),
und es wurden 580‘000 Impfungen
durchgeführt. Insgesamt wurden 16‘100
chirurgische Operationen vorgenommen. In
der Maternité in Siem Reap/Angkor erfolgten
16‘000 Geburten und 98‘600 Schwangerschaftskontrollen,
womit in zahlreichen
Fällen auch mittels Kaiserschnittgeburten
die HIV-Übertragung von der Mutterauf das
Kind verhindert werden kann. Inzwischen
arbeiten rund 2‘200 kambodschanische
Mitarbeiter inden5Spitälern Kantha Bopha
I-V, und Beat Richner ist noch der einzige
Schweizer der ständig vor Ort ist. Er hat in
den letzten 20 Jahren eine neue Generation
von kambodschanischen Kinderärztinnen
und Kinderärzten herangebildet, nachdem
in den Jahren nach 1975 durch das Schrekkensregime
von Pol Pot neben andern Intellektuellen
fast alle Ärzte auf brutalste Art
umgebracht wurden. Bei der Ausbildung
dieser Mediziner hat das Kinderspital Zürich
grosse Verdienste, indem immer wieder
Dozenten aus Zürich für Ausbildungsmodule
oder zur Einführung medizinischer
Techniken in den Spitälern Kantha Bopha
tätig sind. So findet als wirkungsvolle Entwicklungshilfe
ein Transfer von medizinischem
Know-how aus der Schweiz nach
Kambodscha statt. So sind denn auch die
Kambodschaner in der Lage, medizinisch die
Spitäler selbständig und wirkungsvoll zu
betreiben. Beat Richner braucht es im
Grunde nur noch vor Ort, um die unsägliche
(besonders in Entwicklungsländern grassierende)
Korruption organisatorisch straff und
konsequent zu unterbinden. Unser ehrenamtlich
tätige Stiftungsrat ist denn auch
insbesondere bemüht, dass die Spenden
vollumfänglich den kranken Kindern in
Kambodscha als medizinische Hilfeleistung
zukommen und nicht in der Korruption verschwinden,
und dass die Verwaltungskosten
möglichst tief gehalten werden. Die Revisionsfirma
Pricewaterhouse-Coopers bestätigt,
dass unsere Stiftung für administrative
Zwecke (Zeitungsinserate, Spenderbriefe,
Buchhaltung, Revision) lediglich rund 6%
ausgibt. 94% werden direkt zum Zweck der
Behandlung der Kinder in Kambodscha verwendet.
Die Stiftung erstattet regelmässig
Bericht an die DEZA im Auswärtigen Departement
in Bern und wird auch durch die eidgenössische
Stiftungsaufsicht des Departementes
für das Innere kontrolliert. Der Stiftungsrat
ist allen Spendern ausserordentlich dankbar und kann garantieren, dass die
Spenden mit einem sehr hohen Wirkungsgrad den kranken Kindern der zu 85% mittellosen
Bevölkerung Kambodschas zugute
kommen».