Thema
Die Frage nach dem Dritten
beim Gegensatzpaar Stan Laurel und Br. Oliver Hardy
Es sei die erste Pflicht eines jeden geistigen Schülers, einen Narren in der Schöpfung zu beseitigen, bevor er sterbe, und dieser Narr sei er selbst, lehrte einst Pythagoras. Ebenso soll er dafür sorgen, dass es einen weisen Menschen mehr in dieser Welt gebe, und auch das sei er selbst.
Jakob Vetsch – Catena Humanitatis, Zürich
Vom Narren und vom Weisen Zum Narren
meinte der Freimaurer Benjamin Franklin, dass die Erfahrung
eine teure Schule sei, aber Narren wollen anderswo nicht
lernen. Der Volksmund weiss: „Durch Schaden wird man klug.“
In diesem Spannungsfeld kann das Werk des wohl populärsten
Komiker-Duos der frühen klassischen Hollywood-Zeit des
amerikanischen Kinos gesehen werden, das seit 1927
zusammenarbeitete. Damals lernten die Bilder laufen („Kino“
kommt vom griechischen „kinein“, bewegen; Bilder, die bewegt
werden). Der Engländer Stan Laurel, eigentlich Arthur
Stanley Jefferson (1890-1965) und der Amerikaner Oliver
Norvell Hardy (1892-1957) zelebrierten mit Hartnäckigkeit
und Ausdauer, wie es garantiert nicht gut herauskommt und
was man tun muss, damit man scheitert.
Das Duo trat als Gegensatzpaar auf, zum
Beispiel was die Körperfülle betrifft. Es sind aber auch
Zeichen der Übereinstimmung anzutreffen, ausgedrückt durch
die Fracks und die Hüte. Das Räumliche tritt oft hinter den
Ablauf der Zeit zurück. Es gibt Situationen, wo man nicht
vom Fleck kommt, also keine echten Schritte mehr unternommen
und keine Stufen mehr erklommen werden können.
Geschäftig wedelt der schmächtige
Stanly mit viel zu grossen Kleidern voraus, worauf ihn der
feste Ollie in viel zu engem Anzug mit weit gespreizten
Fingern zurückhält, um weltmännischen Schrittes den Raum zu
betreten und als erster das Anliegen zu unterbreiten. Bei
misslungener Mission schaut der zweite den ersten mit
vorwurfsvollem, vielsagendem Blick an und klagt: „Da hast du
mich ja wieder einmal in einen schönen Schlamassel
hineingeritten!“
Die Zerstörung und das Anerkennen des
Misserfolgs werden als ein Akt der Befreiung erlebt. Mitten
im Chaos triumphiert plötzlich das was übrig geblieben ist,
die Freundschaft.
Wem hat's genützt? Dem Dritten im Bunde
mag es etwas gebracht haben, jenem, dem ein „Licht“
aufgegangen war, dem Zuschauer, dem klar wurde, man muss
diese Dinge anders angehen. Das Gelächter und die natürliche
Schadenfreude über das Desaster der anderen mag der eigenen
Person zuflüstern, dass sie im Alltag nicht so dumm handeln
und es in der eigenen Lebensgeschichte dann schon besser
herauskommen wird. Es braucht den Dritten. Meistens ist es
das Publikum, das objektiviert und schon „richtig“ denkt.
Auf These und Antithese folgt die Synthese. In der
Versöhnung der Gegensätze liegt die Harmonie.
„Die Weisheit beginnt das Werk“ und
nicht die Eitelkeit. Das war dem Freimaurer Oliver Hardy
klar, und auch Stan Laurel (vermutlich Sohn eines
Freimaurers), war das wohl bewusst. Die Selbstverantwortung
bringt weiter, nicht die Schuldzuweisung. Aber das ist
manchmal schwer in die Tat umzusetzen. Unter anderem davon
lebt der Erfolg der Filme der beiden Komiker. Sie hatten –
im Gegensatz zu vielen ihrer Kollegen – den Sprung vom
Stumm- zum Tonfilm problemlos bewältigt.
Die Zahl Drei
An manchen Stellen ihres Schaffens kann
der Zuschauer auf denkwürdige Art und Weise der Zahl Drei
begegnen, was direkt schon daran erinnert, dass die
Freimaurer in gegnerischen Schriften auch „Dreipunktebrüder“
genannt werden.
Das populär gewordene „Kniechen-Näschen-
Öhrchen“ Spiel – das oft als Ritual bezeichnet wird – ist im
Streifen „Fra Diavolo“ zu sehen. „Fra Diavolo“ heisst
„Bruder Durcheinanderwerfer“ [ein Name für Teufel], also
„Bruder Teufel“. In deutscher Sprache lautete der Filmtitel:
„Die Sittenstrolche“ (USA 1933).
Die beiden Schauspieler sitzen
nebeneinander – gleichsam in der Kolonne auf in die Wand
eingebauten Stühlen aus Holz. Sie sind mit weissen
Handschuhen ausgestattet. Im Vordergrund brennt feierlich
eine Kerze (ein Licht) auf einer Säule.
Stanilo (Stan) beginnt die Übung. In
einem perfekt rhythmisierten Ritual greift er mit den Händen
nach Knien, Nasen und Ohren. Olivero (Ollie) mokiert sich:
„Jeder Affe kann das, wenn er will!“ Auf sein klägliches
Scheitern hin muss er die trockene Belehrung einstecken:
„Jeder Affe kann es eben nicht.“ Dazu erscheint (z.B. auf
Youtube) der eingeblendete Text: „Übung macht den Meister.“
Im Film erscheint nun ohne Handschuhe –
in der Rolle eines Dritten – der Hausdiener des
betrügerischen Marquis de San Marco. Nachdem er die beiden
weitergeleitet hat, probiert er sich auch in diesem
Koordinationsspiel. Wie im Film vorgezeigt springt der
Nachahmungseffekt blitzschnell auf die Zuschauer über. Sie
übernehmen die Dynamik als nochmalige Dritte. In einer
Kritik ist zu lesen, nichts sei für die Teenager von 1933
wichtiger gewesen, als nach Stan Laurel's Vorbild die
Übereinstimmung der entsprechenden Bewegungen zu beherrschen
und deren Harmonie zu geniessen.
Auf feine Art und Weise wird der
Zuschauer zur Besinnung angeleitet. Er beginnt quasi mit der
profanen Arbeit an sich selbst. An dieser Stelle sei das
Zitat eines unbekannten, erfahrenen Eingeweihten eingefügt:
„Die Wahrheit ist einfach. Deshalb müssen auch ihre
Ausdrucks- und Erscheinungsformen einfach sein. Wer die
Wahrheit verschleiert ist ein Narr. Denn er verkompliziert
es nur.“
André Gide (frz. Schriftsteller, 1869-
1951) gab den Ratschlag: „Vertrauen Sie denen, die nach der
Wahrheit suchen, und misstrauen Sie denen, die sie gefunden
haben.“
Lügen haben kurze Beine, oder:
Die Wüstensöhne
Direkte freimaurerische Bezüge stellt
der Film „Die Wüstensöhne“ („Sons of the Desert“, USA 1933)
her, der auch unter dem alternativen Titel „Fraternally
Yours“ lief. Er spielt nicht in der Wüste, wie man denken
möchte, sondern beginnt in der Oase, der Loge der
freimaurerischen Bewegung der Shriners. Das ist der „Alte
arabische Orden der Edlen vom mystischen Schrein“. Bei ihren
Zusammenkünften wird die heitere Seite des Lebens betont und
im grossen Stil in sozialer Aktivität gemacht. Noch heute
trifft sich die Bruderschaft einmal im Jahr zur „königlichen
Ratsversammlung“ in einer nordamerikanischen Stadt. Dabei
können durchaus über 20'000 Teilnehmer eintreffen. Die
Shriners betreiben in den Vereinigten Staaten über zwanzig
Krankenhäuser.
„Die Starken müssen den Schwachen
helfen“ sagt der Vorsitzende im Streifen. Er lädt
verbindlich zum 87. Jahrestreffen in Chicago ein, wo alle
„Söhne der Wüste“ mit dabei sein sollten. Stan ist das zum
vorneherein ungeheuer. Die Frauen könnten an diesem Tag
etwas anderes vorhaben. Währenddessen besteht Ollie auf die
Teilnahme am Konvent der Shriners.
Tatsächlich stehlen sich die zwei
Männer den Freiraum zum Besuch der Jahresversammlung. Sie
tragen die Kopfbedeckung der Shriners, „Fes“ genannt. Ihren
Frauen gaukeln sie eine Erholungsreise nach Honolulu vor,
die allerdings von einem Veterinär verschrieben wurde. Er
hatte bei Ollie ein Doppeldackeldelirium (orig. „Double
Canus Delirious“) diagnostiziert.
Von Ollie gefragt, warum er denn einen
Tierarzt bestellt habe, meinte Stan dazu: „Ich dachte, die
Religion ist nicht so wichtig.“ – Manchmal weist die Komedie
mit der Negation auf das, was in Wirklichkeit wichtig ist. –
Im privaten Briefverkehr von Stan Laurel fällt auf, dass er
sehr stilvoll unterschreibt mit „Grüsse und das Beste für
alle“ („Regards & best to everybody“) oder „Tschau & Gottes
Segen“ („Bye & God Bless“).
Bei ihrer Heimkehr wissen sie nicht,
dass ihre Frauen in Sorge sind, weil sie die Nachricht
erhalten hatten, das betreffende Schiff sei gesunken. Zur
Rede gestellt, wie ihr Überleben zu erklären sei, holt Ollie
aus, sie seien ins Wasser gesprungen (und per
Schiffsanhalter noch vor den Rettungsschiffen
zurückgekommen). Stan schickt hinterher: „Das war gerade,
als das Schiff zum dritten Mal sank.“
An dieser symbolisch stark besetzten
Stelle begegnen wir abermals der Zahl Drei. Wie so oft wird
auch dieser Hinweis durch den Nicht-Freimaurer Stan Laurel
ins Spiel gebracht. Der Freimaurer Oliver Hardy übernimmt
einmal mehr die Rolle dessen, der noch viel an sich selbst
zu arbeiten hat.
Zum einen ist der Satz völlig
irrational. Das Schiff kann gar nicht drei Mal gesunken
sein. Damit wird gesagt, etwas stimmt nicht, es ist ja
gelogen. Zum andern kann dieses angedeutete drittmalige
Sinken des Schiffes als Endgültigkeit ausgelegt werden. Das
geht nun tiefer. Die Sprache stösst an ihre Grenzen.
Verstand und Seele suchen nach Analogien. Das Schiff kann ja
letztlich auch das Lebensschiff darstellen, die Barke, die
ins Ewige hinein trägt.
„Gerade als das Schiff zum
dritten Mal sank“
Wo und wann sind wir vielleicht
buchstäblich „zum dritten Mal“ gesunken? War das in
prägendem, kindlichem Alter der Fall? Etwa als Grossmutter
mit uns die spielerische Übung von den drei Mareien machte:
„Di erscht spinnt Siide, di zweit
schnetzlet Chriide, di dritt drischt Haberstrau, b'hüeti
Gott, myn Fritzli au!“
Wir sassen auf den Knien von
Grossmutter. Fest hielt sie mit ihren Händen die unsrigen.
Beim dritten Mal sind wir gegen den Boden gesunken. Wir
wurden aber fest gehalten. Gott kam ins Spiel, ein gewisser
Ernst war dabei. Lustig war es aber auch.
Erst viel später mögen wir erfahren
haben, dass die drei Mareien ursprünglich die Göttinnen des
Schicksals waren. Die erste spann mit der Seide den
Lebensfaden. Die zweite schnetzelte die Kreide ins silberne
Haar des Alters. Die dritte schliesslich drosch das
Haberstrau für's Sterbebett.
Das frühkindliche Ritual, auf das wir
mit „namal!“ reagiert hatten, begann mit „Riite, riite
Rössli, z Bade stoht es Schlössli“. Es ist also etwas
Wertvolles da, ein Schatz, und wir dürfen Anteil haben
daran. Ein kleines Schloss, eine Burg umgibt uns. Wir sind
auf unserer Lebensreise behütet. „Ein feste Burg ist unser
Gott.“ Wir Freimaurer mögen darin den Allmächtigen
Baumeister aller Welten erkennen.
Mit dem trocken ausgesprochenen Satz
„Das war gerade, als das Schiff zum dritten Mal sank“ ist
demnach die Endgültigkeit angedeutet. Das kann heissen: Den
Mut, uns in die Fluten zu stürzen, hätten wir ja erst
aufgebracht, wenn der Tod gedroht hätte.
Dreimalige Erwähnung findet übrigens
auch der Pudel, zum Beispiel für „pudelwohl“. Das
intelligente Tier kommt schon in Bruder Freimaurer Johann
Wolfgang von Goethes Drama Faust I vor. Darauf geht die
Redewendung „des Pudels Kern“ zurück. Da dreht es sich also
um das Wesentliche, um die Geborgenheit und das Glück.
Der Topos vom Film „Die Wüstensöhne“
ist die Einsicht „Lügen haben kurze Beine“ oder „Ehrlich
währt am längsten.“ Das Thema ist der Umgang mit der
Wahrheit im Alltag sowie das Übernehmen der Verantwortung
für das eigene Handeln und dessen Folgen. Davon hängen
Gelingen oder Misslingen der Dinge ab, die wir zur Hand
nehmen.
Als Stan und Ollie aus einer
herumliegenden Zeitung erfahren hatten, dass das Schiff von
Honolulu gesunken war, kommentierte Stan trocken: „Siehst
du, was die Ärzte für gefährliche Ratschläge geben.“ – Es
macht keinen Sinn, die Schuld für die Folgen aus selbst
getroffenen Entscheiden anderen zuzuschieben.
Die Rolle des Korrektivs zum
Gegensatzpaar Stan und Ollie übernahmen in diesem Film die
beiden Ehefrauen. Sie sind um das Einhalten der Tugenden des
Lebens besorgt. Stan, der schliesslich mit der ganzen
Wahrheit herausrückt, wird mit Süssigkeiten belohnt, während
Ollie mit einem blauen Auge davonkommt, respektive am Boden
sitzt. „Am Anfang bedenke das Ende“ (lat. „Principio respice
finem“) möchte man da schliessen.
James Finlayson – Der
gleichwertige Nebendarsteller
Bei der Frage nach dem Dritten, der
dann die Bewegung und das Vorwärtskommen sowie das
Kolportieren der Absicht ausmacht, darf der berühmteste
Nebendarsteller James Henderson Finlayson (1887-1953) nicht
unerwähnt bleiben. Er war schottischer Herkunft und
Freimaurer.
Das rechte Auge nervös zwinkernd
zugedrückt, das linke mit hochgezogener Augenbraue weit
offen, übernahm er den Part des engagiert Reflektierenden
und zuweilen kolossal Empörten. Bei der Darstellung eines
seiner explosiven Wutausbrüche soll sich Finlayson einmal
dermassen in die Rolle hineingesteigert haben, dass er mit
seinem Kopf an eine Wand schlug und ohnmächtig hinfiel. Als
Solo-Star konnte er sich nicht etablieren. Die Rolle des
Dritten war ihm auf den Leib geschrieben. Stan Laurel sollte
ihn später als gleichwertigen Darsteller zu Hardy und zu
sich würdigen.
Vieles ist erst angedacht. Darum
Bauriss „light“, ein „leichter“ Bauriss, der aber vielleicht
ein bisschen „Licht“ in den Alltag und in unser Verständnis
vom Werk des oft verkannten Komiker-Gespanns bringen kann.
Späte Anerkennung
Stan Laurel erhielt die Auszeichnung
des Ehren-Oscars für sein Gesamtwerk erst 1961, vier Jahre
nach dem Tod von Oliver Hardy. Laurel hatte früher auch mit
Charlie Chaplin (1889-1977) gespielt, Hardy mit John Wayne
(1907-1979). Lange Zeit wurde ihr geniales Werk als
niveauloser Klamauk abgetan. Es darf auch von uns Brüder
Freimaurern neu entdeckt und gewürdigt werden.
Oliver Hardy war Mitglied der Solomon
Lodge No. 20 in Jacksonville, Florida. Er besuchte auch
häufig die Logen von Hollywood. Am Anfang der Filmtätigkeit
übte er für eine Sequenz in Jacksonville den torkelnden Gang
die Strasse hinunter. Dabei beobachteten ihn einige seiner
Brüder Freimaurer. Sie wussten nicht, dass das Ganze für
einen Film war. Am nächsten Tag stand der Schauspieler bei
ihnen auf der Matte und hatte ziemlich viel zu erklären.
Während Stan Laurel in seiner Freizeit
gerne am Drehbuch feilte, kochte Oliver Hardy fürs Leben
gern und genoss den Ruf als begabter Golfspieler seiner
Zeit. Möglicherweise hatte er nähere Kontakte zu den
Shriners auf dem Golfplatzgeknüpft. – Diese waren
Gründungsmitglieder des „Medinah“-Golfclubs nahe Chicago und
haben das grosse Backstein- Clubhouse erbaut. Das jährliche
„Justin Timberlake Shriners Hospital for Children Open“ gilt
als das grösste Golfturnier der PGA-Tour (Professional
Golfers Association).
Hardy hat den Shriners wohl kaum
angehört. Bekannt ist jedoch die Mitgliedschaft in seiner
Loge Solomon. Das wurde im Fernsehinterview der Reihe „Das
ist dein Leben“ („This is your Life“) im Jahr 1954 erwähnt,
wie auch der genannte Zwischenfall in Jacksonville.
John Wayne – Freimaurer und
Shriner
Etliche Jahre nach seinem Tod 1957
schloss sich jedoch sein Schauspielerkollege John Wayne am
9. Juli 1970 der Marion McDaniel Lodge No. 56 in Tucson,
Arizona, und später auch den Shriners an („Al Malaikah
Shrine Temple, located in Long Beach“). Das Grab von Oliver
Norvell Hardy befindet sich in Nord- Hollywood, im Valhalla
Memorial Park in Los Angeles, California – in der dortigen
Freimaurer- Sektion, in dessen Kapelle auch die
Abdankungsfeierlichkeiten für den Nebendarsteller James
Finlayson im Jahr 1953 abgehalten worden waren.
Die Freimaurersektion im
Valhalla Memorial Park
Oliver Hardys Film-Partner Stan Laurel
war so stark mit ihm zusammengewachsen, dass er bei seinem
Hinschied eine Sprachblockade erlitt und auf ärztliches
Anraten den Bestattungsfeierlichkeiten fern bleiben musste.
In seinen Briefen ist zu lesen: „Ich
ging nicht hin (Anmerkung: zu den
Bestattungsfeierlichkeiten), mein Doktor dachte es sei nicht
gescheit. So gingen Eda (Anmerkung: seine Frau) und meine
Tochter Lois an meiner Stelle.“ (I did'nt
go, my Dr. did'nt think it is wise, so Eda went with my
daughter Lois instead.“) Weiter schrieb er: „Der Tod
meines Freundes und Partners war ein grosser Schock für
mich, obwohl mir am Vortag mitgeteilt wurde dass das Ende
nahe war. Ich vermisse ihn schrecklich und ich fühle mich
ganz verloren – kann es nicht realisieren, dass er gegangen
ist.“ („The death of my dear friend &
Partner was a great shock to me even tho' I had been
notified the day before that the end was near. I miss him
terribly & feel quite lost – can't realise that he has
gone.“). Zusammenfassend meinte er: „Die Welt hat
einen genialen Komiker verloren. Ich habe meinen besten
Freund verloren.“ Nach 30-jähriger Zusammenarbeit mit seinem
Film-Partner Oliver Hardy legte Stan Laurel seine Arbeit nun
auch nieder, bis er acht Jahre später seinem Freund in den
Tod nachfolgte.
Der Freimaurer Gotthold Ephraim Lessing hatte einen
wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung des Theaters
ausgeübt. Er nannte die Komödie einen „Spiegel des
menschlichen Lebens“ und forderte die Wahrhaftigkeit in
Bezug auf die Handlung sowie auf die Person. – Das scheint
hier in hohem Mass der Fall gewesen zu sein. „Nichts ist
glaubwürdiger als die erfundene Geschichte“ ist zudem auf
dem Prospekt zu Umberto Ecos Roman „Der Friedhof in Prag“ zu
lesen. – Die Wahrhaftigkeit, von der Lessing gesprochen
hatte, und die Glaubwürdigkeit beschränken sich nicht auf
Fakten. „Laurel und Hardy. Mehr als nur dick und doof“
titelte der Publizist und Theaterwissenschaftler Christian
Blees sein 2007 erschienenes Hörbuch. Auf das „Mehr als nur
...“ sei mit diesem Bauriss hingewiesen, sodass wir
Freimaurer sagen dürfen: Das haben wir auch gemerkt..