Alpina 5/2000
Die "Zauberflöte" als Mozarts bedeutendstes Werk ist das wichtigste
künstlerische Denkmal der Freimaurerei. Es ist gleichzeitig das grossartige
Vermächtnis des Freimaurers Wolfgang Amadeus Mozart. Die "Zauberflöte" ist
geniales Musiktheater und kein leicht dahinplätscherndes Zaubermärchen für
schlichte Gemüter. Menschenliebe, Verhaltensweisen – männliche und weibliche
– werden musikalisch und handlungsmässig zu einem Psychogramm verwoben und
ergeben ein geheimnisvolles Netzwerk mit glasklarer aufklärerischer innerer
Logik. Für Mozart war das Werk aber auch eine Antwort auf die damaligen
Anfeindungen und Verleumdungen, die auch vom Hof ausgingen. Er wollte
zusammen mit dem Textdichter zeigen, was wirkliche Freimaurerei ist. In dieser Nummer bespricht der
Musikologe Harald Strebel – ein fundierter Mozartforscher, der vor kurzem
für seine Forschungen durch die Mozartgesellschaft ausgezeichnet worden ist
– das Werk aus freimaurerischer Sicht. Ein Musikliebhaber, Willi Hoppler,
der selbst aus der "Zauberflöte" schon viele Lieder vorgetragen hat,
schreibt aus seiner Warte zur "Zauberflöte". In der Trauerrede auf Mozarts
Tod heisst es: "Er war ein eifriger Anhänger unseres Ordens; Liebe für seine
Brüder, Verträglichkeit, Einstimmung zur guten Sache, Wohltätigkeit, wahres
inneres Gefühl des Vergnügens, wenn er einem seiner Brüder durch seine
Talente Nutzen bringen konnte, waren Hauptzüge seiner Charaktere." Es wäre
schön, wenn die Charakterisierung auf alle Brüder zutreffen würde: Er war
ein Maurer nach Verstand und Sinn, der nicht vergass, ein Mensch zu sein.
Alfred Messerli
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