Alpina 1/2007

Weisheit, Stärke und Schönheit sind die drei kleinen Lichter, Bibel, Winkelmass und Zirkel die drei grossen Lichter der Freimaurerei. Diese Nummer unserer Zeitschrift befasst sich mit den drei grossen Lichtern.

Diese drei Symbole des Lehrlingsgrades, die jeder Lehrling als erstes erblickt, wenn ihm die Binde vor den Augen weggenommen wird, begleitet ihn in seinem ganzen Freimaurerleben. «Grosse Lichter» werden sie deshalb genannt, weil in ihnen die ganze Freimaurerei enthalten ist. Die Bibel ist ebenfalls ein Symbol und lässt verschiedene Deutungen zu. Dem Lehrling wird im Ritual auch gesagt, dass er nicht auf den Inhalt verpflichtet werde. Die Bibel weist über die materielle Welt hinaus ins Reich des Geistigen, zu jener höheren Macht, die wir unter dem Namen des Allmächtigen Baumeisters aller Welten verehren. Dabei ist die Freiheit des Gewissens, des Glaubens und des Denkens in der Freimaurerei garantiert. Jede aufrichtige Überzeugung wird respektiert, wie es in den Allgemeinen Maurerischen Grundsätzen der Schweizerischen Grossloge Alpina verankert ist.

Das Winkelmass als zweites grosses Licht ordnet und richtet unsere Handlungen nach dem strengen Gesetz der Rechtwinkligkeit, das heisst des Rechtes, der Gerechtigkeit und der Menschlichkeit. Der Zirkel ist das Symbol der Menschen- und der Bruderliebe. Während das Winkelmass eher nach Vernunft und Recht regiert, prägt der Zirkel unser Gefühlsleben, unsere seelische Einstellung zur Bruderschaft und zur Menschheit. Unvergesslich wird es dem Lehrling bleiben, als der Meister vom Stuhl ihm die eine Spitze des Zirkels auf sein Herz setzte, während der andere Schenkel den allumfassenden Kreis zog, der alle Menschen umschliesst. Winkelmass und Zirkel sind nur in Gemeinschaft denkbar, denn das eine oder das andere allein vermag nie einen Menschen der Vollkommenheit näher zu bringen.

Jeweils in der Januar-Nummer veröffentlichen wir die Neujahrsbotschaft unseres Grossmeisters, gleich in den vier Sprachen deutsch, französisch, italienisch und englisch. Der Leser findet sie in der Mitte des Heftes.

Alfred Messerli   
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