Alpina 1/2006

Mozarts 250. Geburtstag am 27. Januar ist es wert, mit einem Sonderheft gefeiert zu werden. Auch nach 250 Jahren ist seine Musik aktuell und begeisternd. Und daneben ist Mozart auch Freimaurer, und zwar ein eifriger und bekennender Freimaurer. In seiner Oper Die Zauberflöte hat er der Freimaurerei ein dauerndes und beeindruckendes Zeugnis geschaffen, dass man ohne weiteres «vom Hohelied der Freimaurerei» sprechen kann. Wolfgang Amadé Mozart hat der Freimaurerei sehr viel gegeben. Selbstverständlich ist ein Heft der Alpina viel zu klein, um das gewaltige Werk und auch den Bruder umfassend würdigen zu können. Wir haben einen der besten Kenner und international anerkannten Mozart-Spezialisten, Harald Strebe, gebeten uns seine Gedanken über den Freimaurer Mozart darzulegen.Es liegt im Geheimnischarakter und in der weit verbreiteten Verfolgung der Freimaurerei begründet, dass Mozarts Zugehörigkeit zum Bund der Freimaurer bis heute heruntergespielt oder verzerrt dargestellt worden ist. Dabei spielen freimaurerische Freundschaften und Gedanken in Mozarts Leben und Werk eine entscheidende Rolle.

Dass der Mensch und Musiker Mozart nicht vom Freimaurer Mozart zu trennen ist, geht unter anderem schon aus dem Umstand hervor, dass der Komponist während seiner Wiener Zeit zum grossen Teil mit Männern verkehrte, die wie er dem Bund der Freimaurer angehörte- Seine Beziehungen zur Freimaurerei und zu Freimaurern reichen bis in die früheste Jugendzeit zurück, was nicht ohne tief greifende Einflüsse auf sein Leben und Werk bleiben konnte.

Es ist das Verdienst Harald Strebels diese Seite von Mozart ausgelotet und neu dargestellt zu haben. Aufgrund von zum Teil neuen Erkenntnissen und Dokumenten macht er uns mit dem engagierten Freimaurer Wolfgang Amadé Mozart, seinen Logenbrüdern, dem damaligen Logenleben und mit dem maurerischen Gehalt seiner Musik vertraut.

Harald Strebel ist selber Musiker und Lehrbeauftragter an verschiedenen Schulen. Sein Buch «Der Freimaurer Wolfgang Amadé Mozart» (1991 im Rothenhäusler Verlag Stäfa erschienen), ist auch heute noch ein Standardwerk der Mozartforschung. Es sollte in keiner Freimaurer-Bibliothek fehlen. Harald Strebel ist Mitglied der Loge «Sapere Aude» in Zürich.

Ein anderer Freimaurer, Andreas Pfluger, Mitglied der Loge «Zur Freundschaft und Beständigkeit» in Basel, ebenfalls ein Berufsmusiker, hat sich den 250. Geburtstag von Mozart zum Anlass genommen, um eine neuzeitliche Oper mit dem Hintergrund Wolfgang Amadé Mozart zu schaffen, mit dem Titel «Der schwarze Mozart». Wir stellen den Komponisten und sein neuestes Werk auf Seite 24 vor. Die Uraufführung des Werkes erfolgt an Mozarts Geburtstag am 27. Januar in Basel.

Alfred Messerli   
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