Archiv für Dezember, 2015

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Deutschland: Zwei Freimaurerfreunde sind nicht mehr

Die mit der österreichischen Großloge freundschaftlich verbundene ‚Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland‘ (AFuAMvD) verleiht regelmäßig Ehrenpreise an besonders verdienstvolle Persönlichkeiten. Ende 2015 sind zwei bekannte Preisträger verstorben: Am 10. November Helmut Schmidt, ehemaliger Kanzler der Bundesrepublik, und am am 19. Dezember der berühmte Leipziger Dirigent Kurt Masur.
Helmut Schmidt war von 1974 bis 1982 Bundeskanzler. Ihm hat die AFuAMvD im Jänner 2015 den Gustav-Stresemann-Preis für sein Lebenswerk überreicht. Hier Ausschnitte aus seiner Danksagung, in der auch zur Freimaurerei Stellung nimmt.
 
 
Kurt Masur hatte 2012 den Kulturpreis der AFuAMvD verliehen bekommen und diesen schon schwer gezeichnet von einer Parkinson-Krankheit entgegen genommen. Auch er geht in seiner Dankesrede auf seine ganz persönliche Beziehung zur Freimaurerei ein. Kurt Masur war nicht nur ein weltbekannter Musiker, er hatte bei der deutschen Wende im Jahr 1989 auch eine beispielhafte Rolle gespielt: Am 9. Oktober, dem Tag der Montagsdemonstrationen in Leipzig, gehörte er zu den sechs prominenten Bürgern, die den Aufruf „Keine Gewalt!“ verfassten. Das war mutig, richtete sich der Appell doch vor allem an den DDR-Staat selbst und an dessen Polizeikräfte. Es war noch keineswegs klar, wie diese reagieren würden. Aber es ging alles gut. Der Aufruf trug maßgeblich zum friedlichen Verlauf der deutschen Wende bei.
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Jubiläum 2017: 300 Jahre Freimaurerei

1717 wurde in London die erste Großloge der Welt gegründet. Das ist jetzt fast 300 Jahre her. Auch wenn die Freimaurerei genau genommen älter ist, gilt das Datum als ihr symbolisches Gründungsdatum. Wie alle anderen Großlogen und Logen bereitet sich auch die ‚Großloge von Österreich‘ auf das Jubiläum vor. Unter anderem mit einer öffentlichen Ausstellung. Informationen folgen, sobald es konkret ist.
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Schloss_Rosenau

Freimaurermuseum Rosenau: Musik hören und sehen

Freimaurermuseum Rosenau bei Zwettl im niederösterreichischen Waldviertel: Dieses Schlösschen aus dem frühen 18. Jahrhundert 150 km von Wien und 100 km von Linz entfernt beherbergt heute ein Hotel samt Restaurant sowie ein Museum über die Freimaurerei in Geschichte und Gegenwart. Alle zwei Jahre wird eine neue Freimaurerausstellung geboten. 2015/16: ‚Die Maurerey und die Musik‘. Öffnungszeiten und sonstige Informationen: Website Rosenau

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475 Seiten Freimaurerforschung

Quatuor Coronati Berichte – Wiener Jahrbuch für historische Freimaurerforschung Nr. 35/2015: Die österreichische Freimaurerei ist in ihrem Verhältnis zur Öffentlichkeit eher zurückhaltend. Und so wird es durchaus als kleine austriakisch-masonische Sensation gewertet, dass die Forschungsloge ‚Quatuor Coronati’ der ‚Großloge von Österreich‘ 2015 mit ihrem Jahrbuch zum ersten Mal in den Buchhandel gegangen ist. Aber noch mehr: In dem Buch sind nicht nur Aufsätze von Mitgliedern der Großloge abgedruckt sondern auch von Autorinnen des österreichischen ‚Droit Humain‘ sowie von Wissenschaftlern, die keine Freimaurer sind. Das Buch bietet an die dreißig anspruchsvolle Abhandlungen, die manchmal im engeren aber oft auch nur im weitesten Sinn etwas zu tun haben mit der Geschichte der Freimaurerei in Österreich und darüber hinaus.

Die Inhalte sind vielfältig: vom Freimaurer Wilhelm Müller, dem Dichter des romantischen Gedichtzyklus ‚Winterreise’, der dann vom Nichtfreimaurer Franz Schubert vertont wurde, über die feminine Freimaurerei bis zum fast vergessenen österreichischen Guttemplerorden zwischen Sozialdemokratie und Deutsch-Ariertum, um den großen Bogen mit drei willkürlich herausgegriffenen Themen nur anzudeuten. Die Aufsätze sind ganz verschieden lang und mit historischen Abbildungen angereichert.

Quatuor Coronati Berichte – Wiener Jahrbuch für historische Freimaurerforschung Nr. 35/2015: 475 Seiten; 29,80 Euro. Verlag Erhard Löcker, Wien. Weitere Details: Rezension Jahrbuch 35/2015

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Gedenken an österreichische Freimaurer unter dem Hakenkreuz

20. Oktober 1945: Die ‚Großloge von Österreich’ hält in Wien ihre erste rituelle Arbeit nach dem Zweiten Weltkrieg und der Kapitulation Hitler-Deutschlands ab. Fast auf den Tag genau siebzig Jahre später gedachte die Großloge am 18. Oktober 2015 der Leiden, die der Nazi-Terror über die österreichischen Freimaurer gebracht hatte. Sie tat dies im Wiener Künstlerhaus in einer öffentlichen Veranstaltung, zur der nicht nur die eigenen Brüder und deren Angehörige eingeladen waren sondern auch Freimaurer und Freimaurerinnen anderer österreichischer Obödienzen sowie Mitglieder zivilgesellschaftlicher Vereinigungen.

Rückblick: Schon wenige Tage nach dem Einmarsch der Hitlertruppen nach Österreich im März 1938 beraubten und verboten die Nazis die Logen. Viele der damals um die 800 österreichischen Freimaurer waren Juden: An die sechshundert konnten in den folgenden Wochen und Monaten das Land verlassen, über einhundert wurden später ermordet. Der schwerkranke Großmeister Richard Schlesinger starb in SS-Haft. Das Kupferrelief links neben dem Titel dieses Eintrags erinnert an diese dunkle Vergangenheit. Es befindet sich im Wiener Logenhaus.

Umrahmt von Klezmer-Musik trugen in der von der Deputationsloge ‚Quatuor Coronati’ organisierten Gedenkveranstaltung zwei Schauspieler einen Text vor, in den authentische Dokumente jener Zeit eingebaut waren. Hier kann der Text nachgelesen werden: Gedenkfeier 70 Jahre
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