• Die Freimaurerei im Allgemeinen
Die seit fast 300 Jahren bestehende Vereinigung der Freimaurer ist ein ethisch humanitärer Bund mit kosmopolitischer Ausrichtung. Er ist weder eine Religionsgemeinschaft, Kirche oder Sekte, noch ein Religionsersatz und erhebt mithin nicht den Anspruch Anleitungen zum Erlangen eines wie auch immer verstandenen „Seelenheils“ oder „Erlösung“ vermitteln zu können.
In den Freimaurerlogen begegnen sich Menschen verschiedener Nationalitäten, Berufen, sozialer Herkunft, Glaubensrichtungen, philosophischer oder politischer Meinungen, um geistige Anregungen zu erfahren und um einer oberflächlichen Lebensart zu entkommen.
Die intellektuelle und moralische Entfaltung, das Arbeiten des Freimaurers an sich selbst um so seinen Beitrag in und für die Gesellschaft zu leisten, sind die Ziele der Freimaurerei. Sie regt ihre Mitglieder zum freien Meinungsaustausch an und steht für Toleranz und Brüderlichkeit unter allen den Menschen ein.
Die Freimaurerei kennt keine Dogmen. Sie fragt nach eigenen, freien, persönlichen Überzeugungen. Sie versteht sich nicht als eine „Denkschule“, sondern als eine „Schule des Lebens“, die sowohl die Vernunft, das Herz und das Pflichtbewusstsein des Freimaurers anspricht.
Der Freimaurer erfährt die Lehren der Freimaurerei anhand von Symbolen und Allegorien die sich ihm nach und nach durch Initiationen und durch rituelle Handlungen erschließen. Diese Symbole und Allegorien sind dem Brauchtum der mittelalterlichen Steinmetze aus jener Zeit entnommen als die großen Kathedralen in Europa entstanden. Dem Freimaurer wird anheim gestellt sein Wissen um diese Symbole und Rituale zu vertiefen und zu verinnerlichen sowie deren Sinn und Bedeutung für sich selbst frei auszulegen.
Ohne anmaßend zu sein, will die Lehre der Freimaurerei ihre Mitglieder dahin führen, durch Weisheit und Ernsthaftigkeit ihr inneres Gleichgewicht zu finden, im Einklang mit sich selbst und ihrer Umwelt zu leben und für ein friedliches und harmonisches Miteinander aller Menschen zu wirken.
• Besonderheiten der regulären Freimaurerei
Die in der Großloge von Luxembourg vereinten Logen arbeiten „regulär“ indem sie gemäß dem überlieferten Werkbrauchtum nur männliche Mitglieder aufnehmen und diese, sich ihrer eigenen Beschränktheit in Raum und Zeit demütig bewusst, das Walten eines übergeordneten und allumfassenden Prinzips anerkennen. Dieses Prinzip kann mit der symbolischen Bezeichnung des „Grossen Baumeisters aller Welten“ jedoch lediglich angedeutet werden und „Wen“ oder „Was“ der Einzelne näher darunter verstehen will bleibt ihm folglich selbst überlassen.
Dies bedingt unter anderem, dass die Großloge von Luxemburg zu religiösen und politischen Fragen keine Stellung bezieht und in rituellen Logentreffen Diskussionen zu solchen Themen untersagt sind um Streit und Zwist zu vermeiden. Dies bedeutet nicht, dass Freimaurer in der Öffentlichkeit nicht für ihre persönlichen, politischen und weltanschaulichen Überzeugungen einstehen sollen. Es obliegt ihnen im Gegenteil, in voller Freiheit und Eigenverantwortung ihre Fähigkeiten und das in den freimaurerischen Arbeiten erlernte und erfahrene Wissen in die Gesellschaft zu tragen, um dadurch ihren Beitrag zum Allgemeinwohl zu leisten.