Sowohl im Grossmünster wie in der Fraumünsterabtei wurden Reliquien der Zürcher Stadtheiligen aufbewahrt und sehr verehrt.
Jährlich fanden von beiden Seiten her auf den Lindenhof Prozessionen zum Gedenken an die Märtyrer statt; auch andere kirchliche Anlässe wie Auffahrt und ein Fest am Mittwoch nach Pfingsten wurden hier gefeiert. Für die Bürger war der
„Hof“ als einziger grosser Platz innerhalb der Stadtmauern Treffpunkt und Tummelplatz; seit dem 15. Jahrhundert war er mit Linden bepflanzt.
Nach der Eroberung der nördlichen Schweiz durch die Alemannen wurden die Mauern als Steinbruch für die umliegenden Häuser verwendet und vor allem zum Bau der auf der Limmatseite des Lindenhofs plazierten königlichen Pfalz, wo die fränkischen und ottonischen Kaiser abstiegen, wenn sie in Zürich Station machten.